In der Dillinger Stadtgalerie ist jetzt die Ausstellung „Urban I“ des Heidenheimer Künstlers Gerold Carl Scherer zu Ende gegangen. Oberbürgermeister Frank Kunz wertete die Schau bei der Vernissage als Beispiel, dass in der Stadtgalerie immer wieder „interessante und lebendige Kunst“ zu sehen sei. Scherer, der zwischenzeitlich in Lauingen lebte, hatte bereits vor acht Jahren im Foyer des Dillinger Rathauses ausgestellt.
Der Vorsitzende des Vereins DLG-Kultur-und-WIR, Heinz Gerhards, zeigte sich beeindruckt von Scherers Werken. „Mit der künstlerischen Interpretation seines Blicks auf die Urbanität in den ausgestellten Werken ist die Ausstellung von Gerold Carl Scherer eine wertvolle Bereicherung für das ganzjährige kulturelle Angebot in unserem schönen Landkreis“, sagte der Lauinger.
Das Talent Scherers wurde anfangs nicht gefördert
Die Laudatio hatte Elisabeth Kömm-Häfner aus Heidenheim gehalten. „Es fasziniert mich, mit was für einer Energie und Zielstrebigkeit Herr Scherer seine Ziele durchsetzt“, stellte die Rednerin fest. Scherer, Jahrgang 1964, sei bereits als Kind kreativ gewesen. Das Talent des Mannes, der aus Kirchheim unter Teck stammt, sei aber anfangs nicht gefördert worden. Scherer absolvierte eine Gärtner-Ausbildung und studierte chemische Technik in Mannheim.
Scherer begann als Autodidakt mit dem Malen
Als Autodidakt begann er mit dem Malen, hatte ab 1992 immer wieder Einzelausstellungen. Scherer kämpfte gegen eine Krankheit an und fand Halt in der Elisabethenstiftung Lauingen. Die Kunst habe ihm auf dem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben geholfen, so Kömm-Häfner. Scherer bekam in der Stiftung ein eigenes Atelier, stellte dort und im Lauinger Rathaus aus. 2017 zog er in eine eigene Wohnung nach Heidenheim, inzwischen ist Scherer Mitglied im internationalen Kunstverein Kölln und bei den Heidenheimer Lichtbildnern.

„Die Entfremdung und Anonymität des Stadtmenschen“ und „die Auseinandersetzung mit unserer Industriegesellschaft“ sind Themen, die in der Ausstellung „Urban I“ immer wieder zum Nachdenken anregten. In seinen Werken schwankt der Künstler, wie er selbst sagt, „zwischen der Resignation angesichts der zerstörten Umwelt und der Hoffnung auf eine humanere, menschenwürdige Welt“. (bv)
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